Trends für Produktinformationsmanagement in 2021-2025

Trends für Produktinformationsmanagement in 2021-2025

Im Zeitalter der Digitalisierung, in der die Datenkomplexität immer mehr zunimmt, sind aktuelle und zentralisierte Daten zu einem Muss geworden. Kunden informieren sich oft über verschiedene Kanäle, dabei legen sie großen Wert auf Aktualität und Konsistenz der Daten. Das wird bei vielen Unternehmen zu einer großen Herausforderung. Denn häufig liegen Produktinformationen in mehreren Dateien, Systemen oder Datenbanken vor und sind dabei mediengebunden. So können diese Informationen ohne Mehraufwand nicht für unterschiedliche Vertriebskanäle genutzt werden. Dafür gibt es jedoch Systeme, die diesen Prozess automatisieren und erleichtern können.

Alle wissenswerte Informationen über eine Dienstleistung oder ein Produkt zu strukturieren und übersichtlich aufzubereiten ist die Aufgabe von Produktinformationsmanagement. Dafür gibt es auch Standardsoftware. Ein Produktinformationsmanagement System (PIM-System) konsolidiert produktbezogene Daten aus allen Quellen, sorgt für die Anreicherung dieser Daten und ermöglicht ihre Nutzung für verschiedene Ausgabekanäle. Dank eines PIM-Systems wird die Produktkommunikation effektiver, effizienter und kostengünstiger. PIM bietet eine zentralisierte Plattform, um Daten zu Produkten und Dienstleistungen eines Unternehmens kostengünstig zu verwalten.

Der Markt für Produktinformationsmanagement wurde 2019 mit etwa 8 Mrd. USD bewertet und wird voraussichtlich bis 2025 etwa 32 Mrd. USD erreichen, was einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von etwa 25% entspricht. Der Markt ist aufgrund der Präsenz regionaler und internationaler Akteure stark fragmentiert, es gibt insgesamt über 100 bekannte PIM-Systeme.

Es wird erwartet, dass die Einführung von Produktinformationsmanagement (PIM) in der Einzelhandels- und E-Commerce-Branche voraussichtlich am bedeutendsten sein wird. Der Grund dafür ist der Bedarf, das Kundenerlebnis zu verbessern, indem unter anderem auch Tools für künstliche Intelligenz angewendet werden.

Dank der Digitalisierung können Kunden über verschiedene Quellen auf Produktinformationen zugreifen. Mit dem massiven Wachstum des E-Commerce haben sich auch die Kundenpräferenzen und -verhalten drastisch geändert. Dank der Nutzung von künstlicher Intelligenz und intelligenten Datenanalysen kann dieses Verhalten genauer ausgewertet werden, um eigenes Angebot anzupassen die Conversion Rate zu erhöhen.

Die Kundenumstellung ist eine große Herausforderung für Einzelhändler, denn diese erwarten immer mehr Produktinformationen, diese sollen genauer und umfangreicher sein. Und der Kampf um die Kunden lohnt sich, denn laut Shopify wird der weltweite E-Commerce Markt im 2021 voraussichtlich einen Wert von etwa 500 Milliarden USD erreichen, was einer Steigerung von fast 400% in sieben Jahren entspricht.

Welche Trends für Produktinformationsmanagement gibt es in 2021-2025?

Globalisierung

Die Globalisierung setzt sich fort, auch bei der Produktvermarktung und spielt mittlerweile auch für KMUs (kleinere und mittlere Unternehmen) eine Rolle, denn die Konkurrenz wird immer schärfer und neue Absatzmärkte sollen angeschlossen werden. Fremdsprachen und lokale Besonderheiten stellen neue Hürden auf diesem Weg dar, daher wird die Übersetzung der Produktinformationen in viele Sprachen und die Lokalisierung derselben immer wichtiger. Die meisten PIM-Systeme sind darauf jedoch gut vorbereitet, indem halb- oder vollautomatische Übersetzungen sichergestellt werden.

Beschleunigung von Time-to-Market

Es gibt immer mehr neue Produkte, auch bei der Konkurrenz und es wird immer schwieriger, die Menschen zu überzeugen, auf die neu angebotenen Produkte umzusteigen. Die Skepsis ist groß. Gewinnen kann nur derjenige, der seine Produkte schneller auf den Markt bringt und dafür sorgt, dass die Informationen über neue Produkte verfügbar, qualitativ und vollständig sind. Diese sollten an die jeweiligen Vertriebskanäle wie z.B. Marktplätze, Kataloge, Onlineshops schnellstmöglich weitergeleitet werden.

Kürzere Produktlebenszyklen

Nur wenige Hersteller können bei ihren Produkten mit einem langen Produktlebenszyklus rechnen. Oft dauert es nur wenige Monate, bis ein Nachfolgemodell auf den Markt kommt. Diese Entwicklung hat sich in letzten Jahren verstärkt – Produktlebenszyklen werden kürzer und dieser Trend wird noch lange bestehenbleiben.

Dafür gibt es zwei wichtige Ursachen. Der Wettbewerb ist gestiegen und Hersteller müssen mit neuen Produkten auf den Markt kommen, um sich behaupten zu können. Produktentwicklung wurde dank den modernen Technologien stark vereinfacht und automatisiert. Das Testen von neuen Produkten kann oft sogar virtuell erfolgen, was zur Senkung der Produktionskosten und Entwicklungszeiten führt.

Umso wichtiger wird die Nutzung eines PIM-Systems, denn kürzere Produktlebenszyklen setzen eine schnellere Vorbereitung der qualitativen Produktinformationen voraus.

Erhöhung der Anzahl der Kanäle im Omnichannel

Kunden nutzen während ihrer Customer Journey zunehmend mehrere Kanäle - sie können zunächst mobil surfen, einen stationären Laden besuchen und am Ende online einen endgültigen Kauf tätigen. Nicht zuletzt durch die Digitalisierung erhöht sich auch die Anzahl der Kanäle im Omnichannel und schafft eine weitere Herausforderung für die Produktkommunikation. Es sind Produktkataloge in vielen Sprachen zu erstellen, viele Großhändler mit qualitativen Daten zu versorgen, ein oder mehrere eigenen Onlineshop müssen bedient werden. Immer wichtigere Rollen spielen hierbei auch die Social Media Kanäle und Marktplätze.

Ein PIM-System ermöglicht, die Daten zentral und medienneutral für alle Kanäle vorzubereiten und bereitzustellen. Wenn Kunden Unstimmigkeiten oder einen Mangel an umfangreichen Informationen in Ihren E-Commerce-Kanälen bemerken, verlieren sie das Vertrauen in Ihre Marke. Sie müssen auch sicherstellen, dass Ihre Produktseiten für mobile Geräte optimiert sind, um ein schnelles Surfen zu ermöglichen. Analysieren Sie die Customer Journeys Ihrer Kunden und gewährleisten Sie, dass an jedem Berührungspunkt die umfangreichen und konsistenten Daten bereitgestellt werden.

Höhere Datenqualität wird erwartet

Die Vollständigkeit und Ausführlichkeit der Produktinformationen ist zu einem Wettbewerbsvorteil geworden. Heutzutage ist es erforderlich, alle Produktdaten an jedem Kundenkontaktpunkt so bereitzustellen, wie der Kunde diese abrufen möchte. Auch die Qualität der Produktbilder und deren Auflösung steigt, denn die Kunden wollen die Produkte möglichst von allen Seiten sehen.

Dank der Implementierung eines PIM-Systems kann die Qualität eigener Produktdaten erhöht werden – viele PIM-Systeme bieten eingebaute Mechanismen für die Validierung der Datenqualität. Daten werden besser strukturiert und kanalspezifisch vorbereitet. Die Kosten für die Datenpflege werden gesenkt.

Komplexität der Produktdaten erhöht sich

Die Produktdatenkomplexität reicht von Produktvarianten und Optionen, über mehreren Sprachen, Produktbündelungen bis hin zu Produktbeziehungen wie zB Cross-Selling, Up-Selling etc. Selbst eine geringere Anzahl sehr komplexer Produktdaten kann die Implementierung eines PIM rechtfertigen, denn die Komplexitäten entstehen nicht nur innerhalb der Produkte, sondern auch zwischen ihnen. Ohne ein zentrales System für die Verwaltung der Produkteinführungen und -aktualisierungen besteht ein hohes Risiko für Erfolg.

Produktvideos und 3D-Modelle werden immer wichtiger

In vielen Branchen, wie z.B. in Fashion, werden die Produktvideos und 3D-Produktfotos immer bedeutungsvoller. Die Kunden wollen keine langen Texte lesen, sondern ziehen es vor, das Produkt mit eigenen Augen beurteilen zu können.

Ein PIM System mit einem integrierten DAM Modul (steht für Digital Asset Management) kann dafür sorgen, dass diese Daten zusammen mit den Produktinformationen abgespeichert werden. Es wird sichergestellt, dass die Anwender die Daten jeweils in der letzten Version und in höchster Qualität erhalten.

Marktplätze erobern die Märkte

Hersteller und Händler, die im Internet verkaufen wollen, sollten die Online-Marktplätze nicht ignorieren, denn viele potenzielle Kunden starten mit der Produktsuche dort, nicht auf Google. Laut einigen Studien beginnen mehr als die Hälfte der Käufer die Produktsuche auf Amazon. Wenn Sie auf den Marktplätzen noch nicht präsent sind, verzichten Sie auf potenziellen Umsatz und sollten womöglich Ihr Geschäftsmodell gründlich überdenken.

Die Marktplätze bieten für viele Händler riesige Chancen, denn diese sind für die Kunden vertraut, sicher als übliche Onlineshops und bieten einen guten Kundenzugang. Die Marktplätze ermöglichen, den Kauf schneller abzuschließen.

Zugleich werden die Customer Journeys immer komplexer. Es gibt inzwischen so viele Kanäle, dass man ohne spezielle Feed Engines diese alleine kaum bedienen kann. Solche Anbieter wie ChannelAdviser oder Channable ermöglichen, über 100 verschiedene Marktplätze weltweit anzubinden.

Ein PIM-System kann dafür sorgen, dass alle notwendigen Daten entsprechend der Anforderungen der Marktplätze aufbereitet werden, und den internationalen Handel zu vereinfachen.

Verstärkte Nutzung von Künstlichen Intelligenz (KI)

Bei dem Produktdatenmanagement wird die KI immer wichtiger, diese spielt eine entscheidende Rolle bei der Datenverwaltung, bietet Produktempfehlungen basierend auf Benutzerpräferenzen (z.B. für Cross- oder Up-Selling), ermöglicht Kundensupport über Chatbots und vieles mehr. KI und maschinelles Lernen werden alle Aspekte des E-Commerce und des Einzelhandels prägen und helfen Ihnen, einen Einblick in das Verhalten Ihrer Kunden zu erhalten. Auch die PIM-Systeme werden sich immer stärker darauf orientieren und diese neuen Technologien immer aktiver einsetzen.

Benutzergenerierte Inhalte werden wichtiger

Die Bedeutung von benutzergenerierten Inhalten wird von vielen Marktplätzen und Onlinehändlern erkannt. Untersuchungen haben ergeben, dass Websites eine Conversion-Steigerung von über 25% erzielen, wenn benutzergenerierte Inhalte vorgestellt werden. Bewertungen, Bilder und Videos bieten neue Inhalte, die für viele potenzielle Kunden sehr wertvoll erscheinen und können das Vertrauen in Ihre Produkte und Ihre Marke stärken.

Es lohnt sich, die Social Media-Plattformen zu verlinken, auf denen Kunden über Ihre Produkte diskutieren. Nutzen Sie Hashtags und sonstige Aktivitäten bei den Social Media, um eine höhere Nutzeraktivität zu motivieren.


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